Brunnenplastik „Warnemünder Umgang“

Auf einem massiven Granitsockel spazieren 19 grazile, festlich gekleidete Bronzefiguren in Warnemünde entlang eines Wasserlaufs. Als Brunnen entworfen, zeigt die 2004 fertiggestellte Bronzeplastik eine detailreiche Arbeit des in Rostock ansässigen Bildhauers Wolfgang Friedrich. Aufgestellt in der idyllischen Alexandrinenstraße, veranschaulicht die Skulptur eine bis in die heutige Zeit aufrecht erhaltene Tradition – den Warnemünder Umgang. Im plattdeutschen Sprachgebrauch als „Nieger Ümgang“ vertraut, geht das vormals alle zwei Jahre zelebrierte Ereignis auf die erfolgreiche Wahl eines Ortsvertreters, den Wuurdholler, zurück, der das Fischerdorf Warnemünde gegenüber der Stadt Rostock vertrat. Der Brunnen ist der szenische Ausschnitt einer gelebten Tradition. Seit 1976 beginnt jährlich am ersten Juliwochenende die Warnemünder Woche mit jenem traditionellen Festumzug, an dessen Spitze die historischen Figuren, wie Tiedingsbringer, Wuurdholler, Öllermänner, Hegediener und Fischfrauen des Warnemünder Trachtenvereins begleitet von Zuschauern und Anwohnern umgehen.