Die Zootierhaltung hat in ihrer langen Geschichte eine beachtliche Veränderung durchlaufen. Wo einstige Menagerien als reine „Tiersammlungen“ dienten, verstehen sich wissenschaftlich geführte Zoologische Gärten und Tierparks heute als Artenschutzzentren. Zoos sind als Natur- und Artenschutzzentren, die sich im Rahmen ihres Bildungsauftrages für die Biodiversität einsetzen und damit für den Erhalt von Arten und ihrer Lebensräume werben, außerordentlich wichtig. Ebenso wichtig sind sie als Artenschutzzentren, für die eine gesunde Zootierpopulation und damit das Überleben der Arten höchste Priorität hat. Die Grundlage hierfür ist das Wohl der im Zoo lebenden Tiere. Im Fokus der Arbeit von Zoos steht neben der Umweltbildung und dem Artenschutz vor allem das Wohlergehen der eigenen Tiere. In den Zoos wird sich hierfür an den Leitlinien des Weltzooverbandes (World Association of Zoos and Aquariums – WAZA) wie auch des Europäischen Zooverbandes (European Association of Zoos and Aquaria – EAZA) orientiert. Allen ist gemein, dass den Zootieren optimale Haltungsbedingungen in modernen, den höchsten Standards der Tierhaltung entsprechenden Anlagen, bestmögliche Pflege und tierärztliche Versorgung zu Teil werden. Die World Association of Zoos and Aquariums sieht dies zum Beispiel dort als gegeben an, wo Tiere gesund und sicher leben können und zudem in der Lage sind, angeborenes Verhalten zu zeigen. An dieser Stelle wird oftmals der direkte Vergleich zu den natürlichen Lebensräumen der Zoobewohner gezogen und von Kritikerinnen und Kritikern darauf verwiesen, dass nur eben diese artgerecht sein können. Dabei ist ein direkter Vergleich zwischen Zoo und Wildnis nur schwer möglich.