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Sie fragen sich, wie Sie zu einem guten Pianisten werden? Spielen Sie einfach den richtigen Ton zur richtigen Zeit mit der richtigen Intensität! Sie lachen? Ungefähr das ist die Aufgabe, die Ihr Körper täglich zu bewältigen hat, um aus Ihrem Erbgutsatz einen vollständigen Menschen zu machen. Der Pianist ist dabei ein Mechanismus, der sich Epigenetik nennt. Sie können dem Pianisten helfen, die richtigen Töne zu spielen und Ihre eigene Melodie möglichst klar klingen zu lassen. Sie können den Pianisten aber auch stören, dann schleichen sich falsche Töne ein. Was besonders förderlich auf ihren Pianisten wirkt, erfahren Sie in dieser Ausstellung.
Die Ausstellung wurde entwickelt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) in Zusammenarbeit mit dem Zoo Rostock. Das Leibniz-IZW erforscht die Anpassungsfähigkeit von Wildtierarten im globalen Wandel, dazu gehört auch die Erforschung epigenetischer Mechanismen.
Egal welche Größe, welches Alter, welches Geschlecht oder welche Weltanschauung Sie haben - Sie sind ein Mensch, der aus der Verschmelzung zweier Zellen – einer von der Mutter und einer vom Vater - entstanden ist. Bei dieser Befruchtung damals vor X Jahren entstand DIE eine befruchtete Eizelle mit einem – IHREM - speziellen Erbgutsatz. Sie vervielfältigt sich seitdem immer wieder - Millionen und Milliarden Mal. Und obwohl alle Ihre Zellen den gleichen Satz Erbgut in sich tragen, sind Sie ja nicht nur ein loser Zellhaufen, sondern ein vollständiger Mensch mit Armen, Beinen, Haut, Augen und inneren Organen, die aus mehr als 200 verschiedenen Zelltypen bestehen. Dieser Mensch wächst und verändert sich, regeneriert sich und altert und sieht in jeder Lebensphase etwas anders aus. Und das alles mit diesem einen Erbgutsatz? Wie geht denn das?
Ihr Epigenom - eine Vielzahl von Schaltern an Ihrem Erbgut - bewirkt, dass das Erbgut in jeder Ihrer Zellen anders genutzt wird. Diesem Prozess sind Sie aber nicht machtlos ausgeliefert.
Sie haben insgesamt mehr als 100 Billionen Zellen im Körper. Jede einzelne ihrer Zellen hat den gleichen identischen Erbgutsatz.
Ihr Erbgut = Genom = DNS = Desoxyribonukleinsäure = im Zellkern (fast) jeder Körperzelle = 46 Chromosomen (die räumliche Anordnung der DNS, die in 46 Stücken im Zellkern aufgewickelt ist).
Der Erbgutsatz in jeder Zelle ist eine doppelsträngige „Schnur“ die zusammengewickelt ist und insgesamt ca. 2m lang. Diese 2m DNS in jeder Zelle enthalten einen “Text” aus ca. 3 Milliarden “Buchstaben” (ein ca. 75 m dickes Buch!).
Trotz identischer „Bauanleitung“ sind sie ja nicht ein großer klumpiger Haufen Zellen (auch wenn man sich an manchen Tagen so fühlt). Wie geht denn das?
Das Epigenom ist der Bibliothekar und kennt den Text und kann zur richtigen Zeit die richtige Stelle zum rezitieren bereit stellen. Die Wissenschaft, die sich damit beschäftigt, heisst Epigenetik.
Unser Epigenom, das sind all die kleinen Schalter und Mechanismen, die das Erbgut in unseren Zellen bedienen. Diese Schalter sind lebenslang flexibel veränderlich.
Auch wir Menschen sind ein Teil unserer Umwelt. Alles, was wir erleben, kann sich in der Nutzung unseres Erbgutes “niederschlagen”.
Unterstützen Sie, dass gesundheitsfördernde Umstände sich direkt auf die Nutzung Ihres Erbgutes in den Zellen niederschlagen! In der Ausstellung erfahren Sie mehr, was Sie dafür tun können. Im Ergebnis fördern Sie damit Ihr langfristiges körperliches und seelisches Wohlbefinden und schaffen die Voraussetzung für ein langes und gesundes Leben.
„…Wie die Tastatur eines Pianos ist das Erbgut in jeder Zelle eines Organismus gleich, die Epigenetik bestimmt welches Lied gespielt wird. Im Comic erzählt uns Ada,wie Epigenetik die Lieder komponiert. Wir lernen mehr über Wildtiere, Evolution, Wissenschaft und auch über uns Menschen selbst.“
Gleich und doch anders
Trotz gleichem Erbgutes in den Zellen, sind wir nicht alle nur lose Zellhaufen. Warum?