Der Ara ist Zootier des Jahres 2023

Der Ara ist Zootier des Jahres 2023. Die farbenprächtigen Papageien aus den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas folgen dem Pustelschwein (2022), Krokodil (2021), Beo (2020), Gibbon (2019), der Scharnierschildkröte (2018), dem Kakadu (2017 und Leopard (2016). Die „Zootier des Jahres“-Artenschutzkampagne wurde 2016 mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich für stark gefährdete Tierarten einzusetzen, deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht. Der Zoo Rostock unterstützt die Initiative der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e. V. (ZGAP), der Deutschen Tierparkgesellschaft e. V. (DTG), des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) und der Gemeinschaft deutscher Zooförderer e. V. (GdZ) als Platin-Förderer der ZGAP, unter anderem mit Spenden.

Von München an die Ostseeküste
Über die Wahl der Aras zum Zootier des Jahres freut sich insbesondere der neue Vogelkurator, auch wenn im Moment keine der bunten Schönheiten im Zoo Rostock zu bewundern sind. Seit Anfang des Jahres ist Jonas Homburg für das Wohlbefinden der gegenwärtig rund 360 gefiederten Zoobewohner in ca. 80 Vogelarten verantwortlich.
„Jeder kennt Aras und hat sofort ein Bild von den charismatischen Vögeln vor Augen. Dass einige Ara-Arten kurz vor der Ausrottung stehen, ist umso erschreckender und muss Ansporn sein, uns weiterhin gemeinsam für bedrohte Arten einzusetzen“, betonte der 26-jährige. „In Zoologischen Gärten können die Besucherinnen und Besucher die Tiere als Botschafter ihrer gefährdeten Verwandten kennenlernen und erhalten Einblicke in biologische Zusammenhänge. Durch die Erhaltungszuchtprogramme des Europäischen- Zoo- und Aquarien-Verbandes (EAZA) werden außerdem Reservepopulationen der besonders bedrohten Arten aufgebaut“.

Artenschutzprojekte in Bolivien und Ecuador
Die Wildbestände vieler Ara-Arten sind in den vergangenen Jahren deutlich eingebrochen. Am bedrohlichsten ist der Lebensraumverlust durch die immer stärkeren Eingriffe der Menschen. Von den 19 bekannten Arten sind mehr als die Hälfte gefährdet, von der Ausrottung bedroht oder wurden bereits ausgerottet.
Einer der Hauptgründe für den dramatischen Rückgang der Bestandszahlen vieler Ara-Arten ist der Verlust ihres Lebensraumes durch die Ausbreitung der besiedelten und landwirtschaftlichen Flächen. Ihre Wälder fallen Viehweiden zum Opfer und die für Aras überlebenswichtigen Brut- und Futterbäume werden für die Holzgewinnung verwendet. So leiden immer mehr Aras unter „akuter Wohnungsnot.“ Die verbliebenen Lebensräume sind mittlerweile so klein, dass einzelne Umweltereignisse eine ganze Population oder sogar eine komplette Art ausrotten könnten.
Auch die Wilderei bedroht die Regenwaldvögel. Aufgrund ihres beeindruckenden Gefieders und ihres gewitzten Wesens sind Aras schon seit langer Zeit als Ziervögel begehrt. Ihr Verkauf verspricht hohe Einnahmen und zusätzlich werden die Papageien wegen ihrer Federn, zum Zeitvertreib oder als Ernteschädlinge gejagt.
Als Zootier des Jahres 2023 sollen die Aras nun ein Jahr lang im Rampenlicht stehen. Darüber hinaus sollen gezielt Artenschutzprojekte für Aras vor Ort unterstützt werden. Mit den Kampagnengeldern werden verstärkt Schutzmaßnahmen für Rotohraras in Bolivien sowie für den Kleinen und Großen Soldatenara in Ecuador umgesetzt und zugleich Umweltbildungsmaßnahmen gestartet.

Blaulatzara/Paul Jones

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