Drillinge zu Besuch beim vierfachen Rentiernachwuchs

Mehr als 100 muntere Jungtiere sind aktuell im Zoo Rostock zu beobachten. Gleich viermal Nachwuchs gab es beispielsweise jüngst bei den Rentieren. Eine gute Zeit und ein passender Ort, um die langjährige Zusammenarbeit des Zoos mit der Geburtenstation im Klinikum Südstadt Rostock in den Fokus zu rücken. Dazu haben der Zoo Rostock und das Klinikum Südstadt die Drillingsfamilien der letzten zwei Jahren zu den Rentieren eingeladen. Seit vielen Jahren gibt es für alle Neugeborenen im Klinikum Südstadt eine Zoojahreskarte. So bekamen 2023 die Familien von 1.082 Mädchen und 1.181 Jungen für ihren Nachwuchs eine Zoojahreskarte geschenkt. Darunter waren 64 Zwillingspärchen und einmal Drillinge. Außerdem erhalten alle Eltern zur Geburt einen Schlafsack mit Pinguin-Aufdruck in Bio-Qualität. Dieses Projekt wird maßgeblich von der OstseeSparkasse unterstützt.

„Wir sind immer sehr glücklich, wenn junge Mütter und Väter mit ihren Babys den Zoo besuchen. Auch aufgrund der Kooperation mit dem Klinikum Südstadt Rostock gehören viele Kinderwagen zum täglichen Erscheinungsbild im Zoo“, hob Zoodirektorin Antje Angeli hervor, die die kleinen Ehrengäste herzlich begrüßte. Die am 23. August 2022 in Rostock geborenen Mädchen Hella, Hermine und Hedi aus Poppendorf sind schon munter unterwegs, während die am 26. Mai 2023 ebenfalls im Klinikum Südstadt geborenen Jungen Lennard, Leon und Linus vorsichtig ihre ersten Schritte machen. Vom Zoo gab es heute jeweils eine Familienjahreskarte und eine Tierpatenschaft für die Rentiere, vom Klinikum Blumen und eine Überraschung für die Kinder.

Verwaltungsdirektor Steffen Vollrath nannte die enge Verbundenheit mit dem Zoo eine besondere Erfolgsgeschichte „made in Rostock“. „Diese möchten wir natürlich gern fortsetzen. Viele Eltern fragen auch ganz gezielt nach der Zookarte, weil es sich herumgesprochen hat und sich die Familien auf die gemeinsame Zeit im Zoo freuen“, so Steffen Vollrath. „Das ist schließlich eine Entwicklung, die von Generation zu Generation in der Universitäts- und Hansestadt mit dem tollen Zoo weitergegeben wird.“

Jeder Drilling hat seine eigene Persönlichkeit
Die Vermutung, bei Drillingen müsste alles gleichlaufen, widerlegen gleich beide Drillingsfamilien. „Unsere drei Mädchen sind total unterschiedlich“, betonte Caroline Frese, die Mutter der fast zweijährigen Mädchen. „Hella ist die Keckste von allen, der Schalk steht ihr ins Gesicht geschrieben. Hermine ist die Klettermaus, motorisch unglaublich fix unterwegs. Hedi ist eher sanft, zurückhaltend und sucht vor allem die Nähe von Erwachsenen. Auf alle drei muss man jedoch höllisch aufpassen, weil nichts vor ihnen sicher ist.“

Auch bei den einjährigen Jungen von Nadine und Jasmin Sachs haben sich bereits charakteristische Persönlichkeiten herausgebildet. Der damals mit 1.140 Gramm Geburtsgewicht kleinste Drilling Leon ist sehr aufgeweckt. Der Erstgeborene Lennard ist eher ein ruhiges Kind, während der Letztgeborene Linus immer voranschreitet und schnell Fortschritte macht. „Das Wichtigste jedoch ist, dass sich alle nach der Geburt in der 31. Schwangerschaftswoche prächtig und ohne Verzögerungen entwickelt haben und gesund aufwachsen können“, so Familie Sachs. Beide Trios haben übrigens einen großen, stolzen Bruder.

Die Familien verspüren heute noch große Dankbarkeit für die professionelle Betreuung im größten Perinatalzentrum (LEVEL I) des Landes zur Versorgung von Früh- und Neugeborenen am Klinikum Südstadt, wo die Teams auf alle Sonder- und Notfälle sowie auf Drillingsgeburten optimal eingestellt sind.
Über die positive Entwicklung der Drillinge freute sich somit heute auch der Leitende Oberarzt der Klinik für Neonatologie, Dr. Ralf Seeliger. „Kaum jemand kann sich vorstellen, wie viele Ängste und Sorgen sich Drillingsfamilien schon während der Schwangerschaft und vor allem dann auch nach der Entbindung machen. Umso schöner ist es immer wieder für unsere Kolleginnen und Kollegen, die Kleinen später so munter und unbeschwert zu erleben.“


Viel Trubel bei den Rentieren
Auch in der Kinderstube bei den Rentieren im historischen Zooteil herrscht zurzeit viel Trubel. Drei männliche Jungtiere kamen am 1., 13. und 29. Mai zur Welt. Am 8. Juni wurde noch ein Rentiermädchen geboren. Dabei handelt es sich aber um Einzelgeburten, da Mehrlingsgeburten bei Rentieren sehr selten sind. Schon seit 1959 gibt es Rentiere im Zoo Rostock, momentan sind elf Tiere auf der Anlage zu sehen. Auf der Speisekarte der Rentiere stehen im Zoo vor allem Flechte, aber auch Laub, Heu und Gemüse.

„Unsere Rentiere sind domestizierte, also gezähmte Wildtiere, die in ihren Ursprungsländern in großen Herden zur Fell- und Fleischgewinnung gehalten werden. Das wilde Rentier in Europa ist hingegen gefährdet“, erläuterte die Kuratorin für Säugetiere, Daniela Lahn. „In den Zoos wurde extra für das Europäische Waldrentier ein Erhaltungszuchtprogramm (EEP) ins Leben gerufen, das in Finnland koordiniert wird. Die in freier Wildbahn seltenen Hirsche kommen nur noch in kleinen Gebieten in Finnland und Russland vor. Mit Hilfe des Auswilderungsprojektes werden in Zoos geborene Waldrentiere in Finnland wieder ausgesiedelt.“

Und noch eine gute Nachricht
Drillingsalarm war heute übrigens nicht nur im Zoo Rostock bei den Rentieren angesagt. Am 24. Juni konnten erneut gesunde Drillinge am Klinikum Südstadt begrüßt werden. Arvid (2.140 g), Oskar (2.270 g) und Frieda (1.740 g) aus Plau am See werden aktuell noch in der Klinik für Neonatologie betreut.

 

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