Eine ungefährliche Feuerqualle? – Gibt es ab heute in der Rostocker Südstadt

WIRO und Zoo präsentieren das neue „tierische“ Wandbild der Künstlerin Ina Wilken

Das „Eisbärenhochhaus“ ist seit fünf Jahren ein echter Hingucker in der Südstadt. Zuwachs gab es ein Jahr später in der Innenstadt am WIRO-Parkhaus in der August-Bebel-Straße, das von einer Orang-Utan-Familie „besetzt“ worden ist. Nun hat die Künstlerin Ina Wilken im Auftrag der WIRO Wohnen in Rostock Wohnungsgesellschaft mbH ein weiteres Werk geschaffen. Heute präsentierte Zoodirektor Udo Nagel gemeinsam mit der Zookuratorin und künftigen Zoodirektorin Antje Angeli, der Malerin Ina Wilken und dem Vorsitzenden der WIRO-Geschäftsführung, Ralf Zimlich, das neue Wandbild an der Giebelseite der Nobelstraße 34 in der Rostocker Südstadt. Es ist eine riesige Feuerqualle, mit der man sich nicht wirklich eine Begegnung beim Baden wünscht.
„Überall in der Hanse- und Universitätsstadt stößt man auf Tiere aus dem Zoo und aller Welt. Jetzt ist Rostock um ein weiteres wunderbares Kunstwerk reicher“, freute sich Udo Nagel. „Wir sind der WIRO sehr dankbar, dass sie öffentliche Kunstwerke dieser Art auf diesem hohen Niveau ermöglicht und somit unsere Stadt auf einzigartige Weise prägt.“

Ein Dankeschön für die langjährige Zusammenarbeit
Von der ersten Idee über die Vorarbeiten im Atelier bis zum letzten Pinselstrich brauchte es bei der „Pelagia noctiluca“ rund sechs Monate und 140 Liter Farben und Lasuren. „Da das Wohnhaus in der Nobelstraße 34 bis 37 sowieso für einen neuen Farbanstrich vorgesehen war, passte es gut, den Ostgiebel künstlerisch aufzuwerten“, erläuterte der Vorsitzende der Geschäftsführung der WIRO Wohnen in Rostock Wohnungsgesellschaft mbH, Ralf Zimlich. „Mit diesem Kunstwerk möchten wir uns für die langjährige, sehr intensive und gute Zusammenarbeit mit dem Zoo Rostock sowie für den gelebten Natur- und Artenschutz bedanken. Ganz besonders bedanken wir uns beim Zoodirektor Udo Nagel. Zugleich wünschen wir der neuen Zoodirektorin Antje Angeli alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft und die weitere Entwicklung der größten Freizeit- und Bildungseinrichtung in MV.“

Die Leuchtqualle (Pelagia noctiluca), auch Feuerqualle genannt, an dem 16 Meter hohen fünfstöckigen Wohnhaus misst das Dreißigfache ihrer tatsächlichen Größe. Sie gehört zu den wenigen europäischen Quallen, deren Nesselkapseln die menschliche Haut durchdringen können, was durchaus sehr schmerzhaft sein kann, aber nicht wirklich gefährlich ist. In der Südstadt schwebt sie in einem Glaszylinder, in dem sich das Sonnenlicht bricht. Im unteren Bereich, wo das Wasser schon recht dunkel ist, lässt sich die räumliche Tiefe des Meeres erahnen. Jegliche gläserne Barriere scheint sich dort aufgelöst zu haben.
Viele faszinierende Quallenarten im Zoo zu sehen
„Es hat großen Spaß gemacht, sich mit der faszinierenden Welt der Quallen auseinanderzusetzen“, sagte die Rostocker Malerin Ina Wilken. „Bei meinen großformatigen Bildern arbeite ich generell mit Schlagschnur und Meter-Raster, bei wichtigen Details auch mit Papierschablone. Nur so gelingt es, die Seitenverhältnisse unter der Plane richtig abzuschätzen, wenn man keine Möglichkeit hat, von außen einmal das große Ganze zu betrachten. In untergeordneten Bereichen, wie bei den Steinen und Wasserpflanzen, habe ich frei gearbeitet. Glas in diesen Dimensionen zu malen, ist schon eine besondere Herausforderung. Wie nahe ich meinem Entwurf gekommen bin, sehe ich jedoch erst, wenn das Gerüst abgetragen wird.“ Insgesamt ist das Wandbild 150 Quadratmeter groß.

Der Zoo Rostock hat sich mit der Eröffnung des Darwineums 2012 international einen Namen mit der nicht einfachen Haltung und Zucht von Quallen gemacht, die in der Entstehung des Lebens auf der Erde eine bedeutende Rolle spielen. So gab es schon Medusen, also wirbellose Nesseltiere oder Quallen, vor 700 Millionen Jahren.
Im Darwineum und Polarium können die Besucher unter anderem die gepunkteten Wurzelmundquallen, Spiegeleiquallen, Kanonenkugelquallen oder Kompassquallen bewundern. „Insgesamt sind es rund 20 faszinierende bis mystische Arten, allerdings keine Feuerquallen. Die gibt es nur im Mittelmeer, Nordatlantik und in der Nordsee oder eben jetzt in der Südstadt“, so Zoodirektor Udo Nagel.

zurück