Junger Wisentbulle hört nun auf den Namen Waito
Am 4. Mai 2024 hat Wisentkuh Tisnelda (13) einen kleinen Bullen zur Welt gebracht. Vater ist der neunjährige Bulle Wilson. Heute haben Zoodirektorin Antje Angeli und der Geschäftsführer von LOTTO Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Ait Stapelfeld, das Geheimnis gelüftet, wie das Jungtier heißen soll. Der sieben Wochen alte Wisentbulle hört nun auf den Namen Waito. Von LOTTO MV, Tierpate der Wisente, kam der Namensvorschlag, der laut Vorgabe des Zuchtbuches bei in Rostock geborenen Tieren mit den Buchstaben „Wa“ anfangen sollte. Neben den Elterntieren Tisnelda und Wilson und den Jungtieren Waiola (1) und Waito leben aktuell noch Wisentkuh Walli (9) und die vierjährige Urmeli, die aus dem Tierpark Bern nach Rostock gekommen ist, im Zoo Rostock.
„Jeder Zuchterfolg bei den Wisenten ist ein kleines wertvolles Mosaiksteinchen zum Erhalt dieser Tierart“, betonte Zoodirektorin Antje Angeli. „Waito ist ein schon sehr munteres Jungtier, er springt und rennt über die ganze Anlage.“ Das Wildrind ist ein klassisches Beispiel für die Arterhaltungserfolge der Zoologischen Gärten. Denn eigentlich waren die Wildrinder in ihrem natürlichen Lebensraum schon ausgestorben. Auch der Zoo Rostock beteiligt sich aktiv an einem Auswilderungsprojekt in Aserbaidschan zur Wiederansiedlung von Wisenten im Shahdag-Nationalpark. Der Wisent gilt in Europa als das größte Landsäugetier. Ausgewachsene Bullen können bis zu 1.000 Kilogramm auf die Waage bringen.
Auch der Geschäftsführer von LOTTO Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Ait Stapelfeld, freute sich über den jüngsten Erfolg und Zuwachs in der Patentierfamilie der Wisente. „Die Wisente sind ein herausragendes Beispiel für den Natur- und Artenschutz, auf den im Zoo Rostock besonderer Wert gelegt wird. Wir sind stolz, dass es bereits zur erfolgreichen Auswilderung der Wisente aus Rostock kommen konnten. Das unterstreicht den Einsatz und das gemeinsame Engagement für den natürlichen Erhalt der faszinierenden Tier- und Naturwelt.“
Seit mehr als zwanzig Jahren unterstützt LOTTO Mecklenburg-Vorpommern den Zoo Rostock als Premiumpartner für Natur- und Artenschutz, als Tierpate der Erdmännchen und Wisente sowie als Veranstalter der Umweltlotterie BINGO! in MV. So wurden unter anderem der Ausbau der Anlagen für die Fischotter, Pelikane und Zwergflusspferde sowie die Sonntagsführungen des Rostocker Zoovereins und mehrere Wissens- und Spielstationen gefördert.
Sind weitere Auswilderungen geplant?
Der Zoo Rostock ist sehr erfahren in der Haltung von Wisenten. Bereits seit 1960 leben die imposanten Tiere im Zoo Rostock. Wisente leben für gewöhnlich als Herde zusammen. In der Wildnis fressen sie Zweige, Laub, Gras und Rinde. Auf dem Speiseplan der Pflanzenfresser stehen im Zoo vor allem Heu, Blätter, Äste, Grün- und Kraftfutter.
„Wisentkälber ernähren sich zwischen sechs Monaten und einem Jahr von Muttermilch. Aber bereits mit wenigen Wochen fangen sie an, die ersten Heuhalme zu kauen. Die Futteraufnahme steigert sich dann mit der Zeit“, erläuterte die Zookuratorin für Säugetiere, Daniela Lahn.
Ob die Jungtiere Waiola und Waito künftig auch durch die Steppen von Aserbaidschan ziehen werden, ist noch offen. „Es werden jedes Jahr Tiere dorthin ausgewildert; die Herde wächst beständig. Von Rostock werden dieses Mal aber keine Wisente dabei sein, da die Tiere frühestens mit zwei Jahren ausgewildert werden. Ob dann von unseren Kälbern welche umsiedeln sollen, wird durch das Europäische Erhaltungszuchtprogramm, welches im Jersey Zoo auf den britischen Kanalinseln geführt wird, entschieden“, so die Zookuratorin.
Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) und des World Wild Found For Nature (WWF Deutschland) wurden zuletzt vor zwei Jahren die Rostocker Wisentkühe Waltraut (5) und Wanda (6) in den Kaukasus umgesiedelt. Die Zucht und Auswilderungsprojekte zeigen großen Erfolg. Vor vier Jahren hat die Weltnaturschutzunion IUCN den Schutzstatus auf der Roten Liste von gefährdet auf potenziell gefährdet runtergestuft.
„Die Erhaltungsmaßnahmen müssen und sollen aber weitergeführt werden, um die freilebende Wildpopulation weiter zu stabilisieren. Auch der Zoo Rostock wird sich weiterhin an dem Projekt beteiligen, um die genetische Vielfalt der Tierart zu erhalten“, so Daniela Lahn.