„Zootier des Jahres“ ist im Zoo Rostock zu sehen

Seit nunmehr acht Jahren wird im Januar das „Zootier des Jahres“ bekanntgegeben. Die Artenschutzkampagne der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP), der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e.V., des Verbandes der Zoologischen Gärten e.V. und der Gemeinschaft der Zooförderer e.V. verschafft damit Jahr für Jahr stark bedrohten, aber weniger bekannten Tierarten Aufmerksamkeit. In diesem Jahr steht der Gecko als „Zootier des Jahres 2024“ im Fokus.

Geckos besiedeln die Erde seit 50 Millionen Jahren und gehören damit zu den ältesten Tieren der Welt. Außer in der Antarktis kommen Geckos auf allen Kontinenten vor. Bevorzugt leben sie in warmen Klimazonen, wobei ihr Artenreichtum in tropischen und subtropischen Wäldern am höchsten ist. Derzeit sind mehr als ein Fünftel aller gelisteten Geckos auf der Roten Liste der IUCN als bedroht aufgeführt. Für über 241 Geckoarten ist der Bedrohungsstatus unbekannt. Hier sind Populationserhebungen nötig, um eine Aussage über die Situation der jeweiligen Art treffen zu können.

Viele Geckoarten haben nur kleine Verbreitungsgebiete und sind auf bestimmte Faktoren in ihrem Lebensraum angewiesen. Aus diesem Grund sind ihre Populationen durch Lebensraumverlust, Umweltverschmutzung, invasive Arten und den Klimawandel besonders bedroht. Hinzu kommt die übermäßige Absammlung für den Heimtierhandel und die Tatsache, dass einigen Geckoarten ohne wissenschaftlichen Hintergrund besondere Heilkräfte zugeschrieben werden und wieder andere als Delikatesse gelten. Aufgrund der drastisch sinkenden Bestände vieler Geckoarten, stehen einige davon in diesem Jahr im Fokus der Artenschutzkampagne „Zootier des Jahres“: der Reeves Tokeh, der Psychedelische Felsengecko, die Bogenfingergeckos, der Vietnam-Goldgecko, die Tigergeckos und der Himmelblaue Zwergtaggecko. Letzterer ist auch im Aquarium im Zoo Rostock zu sehen.

Das Verbreitungsgebiet der Himmelblauen Zwergtaggeckos umfasst ein nur 8 km² großes Gebiet in Tansania. Dort bedrohen Waldbrände und invasive Pflanzen die Geckos. Denn Himmelblaue Zwergtaggeckos sind für ihr Überleben auf Pandanuspalmen angewiesen, die durch invasive Pflanzen verdrängt und durch Feuer zerstört werden.

Um den „Zootieren des Jahres 2024“ zu helfen, werden mit den Kampagnengeldern neue Schutzgebiete aufgebaut, Erhaltungszuchtstationen etabliert, Waldbrandschneisen angelegt und Ausrüstungsgegenstände sowie Transportmittel für die Projektteams finanziert. Für manche Arten ist eine Populationserhebung nötig, da ihr Verbreitungsgebiet und ihr aktueller Bedrohungsstatus nicht gesichert sind (Cyrtodactylus gialaiensis, C. nigriocularis, Goniurosaurus. catbaensis, Gekko badenii). Zudem wird die Öffentlichkeitsarbeit in den jeweiligen Verbreitungsgebieten in Vietnam und Tansania ausgebaut.

 

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