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Freiwilliger Artenschutzbeitrag – 91.000 Euro konnten an Natur- und Artenschutzprojekte überwiesen werden
Im zweiten Jahr der Coronapandemie mit einer langanhaltenden Schließung zu Beginn des Jahres und Teilwiedereröffnung am 7. März 2021 kamen insgesamt 511.603 Besucherinnen und Besucher in den Zoo Rostock (2020: 589.274). Die am 15. Dezember 2021 eröffneten und noch bis zum 26. März 2022 laufenden Zoolights begeisterten bislang über 15.000 Gäste.
„Hinter uns liegt abermals ein schwieriges Jahr mit ca. zehn Prozent weniger Gästen, Einnahmeausfällen und steigenden Kosten infolge der Pandemie“, bilanzierte Zoodirektorin Antje Angeli. „Einmal mehr sind wir unseren Besucherinnen und Besuchern sowie unserem Mitarbeiterteam zu hohem Dank verpflichtet, dass sich der Zoo Rostock auch weiterhin in der Coronakrise behaupten konnte. Viele Zooheldinnen und Zoohelden haben uns in vielfältiger Art und Weise tatkräftig unterstützt. Die Spitzenposition im europäischen Zooranking und der Erfolg des neuen freiwilligen Artenschutzbeitrages sind die beste Motivation, auch in diesem Jahr alles für unsere Zoobesucherinnen und Zoobesucher zu geben. “
Zooranking bestätigt Rostocks Spitzenplatz
Der britische Zooexperte Anthony D. Sheridan hat erneut den Zoo Rostock zum besten europäischen Zoo in der Kategorie B (500.000 bis eine Million Besucher jährlich) gekürt. Pandemiebedingt wird der „Best European Zoo Award“ erst zu einem späteren Zeitpunkt überreicht. Das neue Ranking wird im April im Magazin „Tiergarten“ des Schüling Verlages Münster veröffentlicht. Schon im Januar erscheint das Buch „Die Zoowelt in Europa 2020“ von Anthony D. Sheridan und Dr. Alex Rübel mit der neuesten und umfassendsten Analyse der führenden Zoos Europas. Die Basis für die Bewertung ist ein Punktesystem aus umfassenden Einzelkriterien, wie etwa Artenschutz und -vielfalt, Tierhaltung, Zoopädagogik, Beschilderung, Investitionen, Werbung und Visionen.
Der Zoo Rostock bleibt in der aktuellen Rangliste wie bereits 2015 und 2018 an erster Stelle der Gruppe B mit insgesamt 201 von maximal 282 Punkten, 15 mehr als beim letzten Ranking. In der Gruppe von 500.000 bis eine Million Besucher wurden 39 Zoos akribisch bewertet. An zweiter Stelle folgt der Zoo Münster (190 Punkte) und an dritter Position der englische Zoo in Colchester (187 Punkte).
Das Zooranking wird seit 2009 im Zwei- bis Dreijahresrhythmus veröffentlicht und gilt als die größte und wichtigste Bewertung für die europäischen Zooeinrichtungen. Die Königsklasse der Kategorie A mit mehr als einer Million Gästen jährlich gewann erneut der Tiergarten Schönbrunn in Wien und in der Gruppe C mit bis zu 500.000 Besuchern der ungarische Zoo Sóstó, in dem der Rostocker Eisbär Fiete (7) lebt.
„Über die erneute Wahl zum Besten Zoo Europas sind wir sehr glücklich. Dadurch sehen wir uns in unserer Arbeit bestätigt“, betonte die Zoodirektorin. „Wir haben uns auch für dieses Jahr viel vorgenommen und wollen uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen.“
Artenschutzbeitrag wird zu 100 Prozent weitergereicht
Der im Vorjahr im Zoo Rostock eingeführte freiwillige Artenschutzbeitrag ist ein voller Erfolg. Die Erlöse fließen vollständig in wichtige Natur- und Artenschutzprojekte. So konnte der Zoo Rostock seinen finanziellen Beitrag zum Artenschutz mehr als vervierfachen. Da rund 87 Prozent aller Besucherinnen und Besucher den freiwilligen Artenschutzbeitrag beim Ticketkauf mitgetragen haben, konnten 2021 insgesamt 91.785,52 Euro (2020: 22.060 Euro) an Natur- und Artenschutzorganisationen überwiesen werden.
„Wir sind sehr stolz auf unsere Besucherinnen und Besucher, die trotz schwieriger Zeiten unsere Idee für den Artenschutz so engagiert unterstützt haben“, hob Antje Angeli hervor. „Angesichts der Vernichtung des Lebensraums vieler Tierarten und des immer dramatischer werdenden Artensterbens ist es umso wichtiger, die Anstrengungen für den Erhalt der Biodiversität zu verstärken. Die Summe aus unserem Premierenjahr übertrifft jedoch alle unsere Erwartungen.“
So konnte der Zoo Rostock im vergangenen Jahr unter anderem dem Berggorilla und Regenwald Direkthilfe e.V., dem Orang-Utans in Not e.V., der Tenkile Conservation Alliance (TCA) für Baumkängurus, dem Sphenisco e.V. für Humboldtpinguine, Polar Bears International (PBI) für Eisbären, über die Stiftung Artenschutz an die Gelbwangen-Schopfgibbons in Vietnam sowie der Kampagne „Zootier des Jahres“ höhere Beträge zur Verfügung stellen.
Viele tierische Highlights und Modernisierungen
„Natürlich fiebern alle dem für März geplanten ersten Auftritt von Eisbärenmama Sizzel und ihren munteren Zwillingen entgegen“, vermutet Antje Angeli. „Aber der Zoo bietet mit seinen 4.500 tierischen Bewohnern in 450 verschiedenen Arten aus aller Welt das ganze Jahr viel Sehenswertes und lädt täglich dazu ein, Neues zu entdecken. An vielen Standorten im Zoo arbeiten wir daran, unsere Tieranlagen zu modernisieren und die Haltungsbedingungen für unsere Schützlinge zu verbessern.“
Die neue Robbenanlage für sieben Millionen Euro ist aktuell das größte Investitionsvorhaben im Zoo Rostock, das vom Wirtschaftsministerium MV sowie der Hanse- und Universitätsstadt Rostock gefördert wird. Der Umzug der Seehunde und Südafrikanischen Seebären in das nahegelegene Marine Science Center in Warnemünde ist für den Spätsommer 2022 und die Eröffnung der neuen Anlage für den Herbst 2023 geplant. Des Weiteren wird die Neugestaltung der Teiche und des Wasserlaufes auf der Jaguar-Anlage im März abgeschlossen sein. Die Besucherbrücke zum Husaren-Wanderu-Haus wird bis Mai erneuert.
Ein weiterer, notwendiger Schritt für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Ausrichtung des Zoos wird derzeit mit der Erweiterung und der Modernisierung der digitalen Infrastruktur des Zoos umgesetzt. „Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen wird die Erlebnisqualität für unsere Besucherinnen und Besucher zeitgemäß und nachhaltig verbessert“, so Antje Angeli.
„Die nächsten größeren Projekte befinden sich bereits in der Planung“, informierte die Zoodirektorin. „Das betrifft beispielsweise die Erneuerung des denkmalgeschützten Zooeingangs an der Trotzenburg sowie die Sanierung des Café Käfer. Perspektivisch könnte rund um das ehemalige Restaurant Jägerhütte ein Wikingerdorf mit einem Schaubauernhof bedrohter Nutztierrassen entstehen.“
Blühende Aussichten
Im Zoo hoffen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf offene Tierhäuser zum Frühjahr und eine Neuauflage der beliebten Veranstaltungen und Feste, die vor der Coronapandemie zu den festen Höhepunkten des Zoojahres zählten. So ist die Klassik-Nacht mit der Norddeutschen Philharmonie Rostock und dem Volkstheater Rostock für den 3. Juni geplant und der Jahrmarkt der Sensationen gemeinsam mit den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern für den 1. Juli. Erstmals erblühen werden zu Ostern die neuen Tulpenfelder im historischen Dahlienquartier. „Alle Feldstücke des großflächigen Tulpenmosaiks wurden an Zoofördererinnen und Zooförderer verkauft. Da ist die Vorfreude auf die neue Saison besonders groß“, so die Zoodirektorin abschließend.