Ein höchst merkwürdiges Tier

Im Zoo Rostock sollen nun Okapis in unmittelbarer Nachbarschaft zum Afrikaneum angesiedelt werden. Dafür wird eine üppig bepflanzte, regenwaldähnliche Anlage gestaltet. Okapis sind sehr scheu, gelten aber auch als sanftmütige Tiere. Es wird eine Freude sein, die Tierart im Zoo beobachten zu können, wird sie doch bislang nur in sechs Zoos in Deutschland gehalten. Als „Gesellschaftstiere“ können wir uns Marabus vorstellen. Die Nähe zur Anlage der Giraffen und Elefanten erlaubt den Besucherinnen und Besuchern auf ganz hervorragende Weise, Vergleiche zwischen den Tierarten anzustellen: unterschiedliche Lebensräume (Savanne dort, Regenwald hier), unterschiedliche Sozialstrukturen, Gemeinsamkeiten in der Anatomie.

Okapis in Gefahr

Der Bestand freilebender Okapis wird auf mehr als 10.000 geschätzt, jedoch gilt die Tierart als stark gefährdet. Vor allem Brandrodung, der Krieg um Bodenschätze und Wilderei lassen die Zahlen von Okapi-Generation zu Okapi-Generation drastisch sinken. Der Zoo Rostock würde die Haltung der Okapis mit einem Engagement für das Okapi Conservation Project verbinden. Das Projekt unterstützt vor Ort unter anderem die Aufforstung des Regenwaldes, Naturschutzerziehung sowie Ausbildung und Einsatz von Wildhütern.

Gut zu wissen

  • Okapi-Weibchen sind größer und schwerer als die Männchen: Bis zu 2,50 Meter lang, 1,50 Meter Schulterhöhe und 250 Kilogramm schwer.
  • Okapi-Männchen haben auf der Stirn zwei bis zu 15 Zentimeter hohe, behaarte, stumpfe Hörner, bei Weibchen sind sie nur ansatzweise ausgebildet oder fehlen ganz.
  • Der lateinische Name Okapia johnstoni ehrt Henry Hamilton Johnston (1858-1927) als ersten wissenschaftlichen Entdecker der Tierart, die er allerdings fälschlich als eselähnlich bezeichnete.
  • Die Halswirbel eines Okapis sind jeweils nur 9-13 Zentimeter lang, bei einer Savannengiraffe sind es 17-35 Zentimeter.
Okapi