Bienen im Zoo Rostock

Jedes Jahr öffnet der Bienenwagen im Zoo Rostock während der Hauptsaison seine Pforten für die Gäste des Zoos. Hier bekommen die Zoobesucherinnen und -besucher spannende Einblicke in die summende Welt der Bienen und erfahren viel Wissens- und Bemerkenswertes über Tiere. Entstanden ist die Idee rund um die Zooimkerei im Jahr 2001. Seither wird hier Zoohonig geschleudert und vieles mehr.

Öffnungszeiten Bienenwagen: 1. Mai bis 30. September immer mittwochs von 10 - 13 Uhr

Wissenswertes Honigbienen Wildbienen Bienenerzeugnisse

Projekte Tipps & Links

Schon gewusst…?

  • Arbeitsbienen sind in der Lage, bis zu einem Drittel ihres eigenen Körpergewichts an Pollen und Nektar zu transportieren.
  • Bienen erreichen mit bis zu 250 Flügelschlägen pro Sekunden Geschwindigkeiten von bis zu 30 km/h.
  • Zur Kühlung können Bienen mit ihren Flügeln Luft fächeln und bringen es dabei auf bis zu 7.200 Flügelschwingungen pro Minute.
  • Eine Bienenkönigin kann bis zu 2.000 Eiern pro Tag legen, was in etwa ihrem eigenen Körpergewicht entspricht.

 

Bienen im Zoo Rostock

Die Honigbiene

Die Bienen gehören zu den staatenbildenden Insekten. Zu einem Bienenvolk gehören ein begattetes Weibchen – die Königin, mehrere Hundert männliche, stachellose Bienen – die Drohnen und bis zu 60.000 Arbeiterinnen. Letztere haben eine Lebenserwartung von etwa 35 bis 40 Tagen und erfüllen während ihres Lebens immer neue Aufgaben. Sie sind zunächst Putzbienen und werden dann zu Ammen für die Bienenlarven. Anschließend sind sie für das Bauen der Waben zuständig, bereiten den Honig, verarbeiten die eingetragenen Pollen und bilden das Gelée Royale – den königlichen Futtersaft. Schließlich fliegen sie aus und sammeln Vorräte. Von einem Sammelflug bringt eine Arbeiterin 25 bis 35 mg Nektar oder rund 2,3 Millionen Pollenkörner zum Bienenstock. Bienen sind ein bedeutendes Bindeglied, den bei ihrem Flug von Blüte zu Blüte übernehmen sie deren Bestäubung.

Im Zoo Rostock zeigen wir die Bienenrasse Carnica, auch bekannt als Kärntner Biene oder Krainer Biene,. Diese faszinierende Bienenart ist eine Unterart der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) und stammt ursprünglich aus den Regionen des östlichen Alpenraums. Sie ist bei Imkern sehr beliebt und wird aufgrund ihrer zahlreichen positiven Eigenschaften geschätzt:
Sanftmütigkeit: Die Carnica-Biene ist für ihre ruhige Art bekannt und neigt weniger dazu zu stechen, was sie zu einem idealen Bewohner für unseren Zoo macht. Dies ermöglicht es unseren Besucherinnen und Besuchern, sie aus nächster Nähe zu beobachten, ohne sich Sorgen um aggressive Verhaltensweisen machen zu müssen.
Anpassungsfähigkeit: Diese Bienenrasse passt sich hervorragend an unterschiedliche klimatische Bedingungen und Trachtquellen an. Sie ist robust und kann sowohl in kühleren Bergregionen als auch in gemäßigten Klimazonen gedeihen.
Fleiß: Carnica-Bienen sind für ihre ausgeprägte Sammelleidenschaft bekannt. Sie sammeln eifrig Pollen und Nektar, was sie zu exzellenten Bestäubern macht und somit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung unserer Pflanzenwelt leistet.
Schwarmträgheit: Im Vergleich zu anderen Bienenrassen neigt die Carnica-Biene weniger dazu, Schwärme zu bilden. Dies erleichtert die Betreuung der Bienenvölker und minimiert das Risiko eines Schwarmverlustes.
Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten: Die Carnica-Biene zeigt eine natürliche Resistenz gegenüber einigen Krankheiten und Parasiten, die andere Bienenarten bedrohen können. Dies trägt zur Gesundheit unserer Bienenvölker bei und unterstützt die Nachhaltigkeit der Imkerei.

Im Zoo Rostock engagieren wir uns für den Schutz dieser wertvollen Insektenart durch Bildungsprogramme und aktive Zucht. Unsere Carnica-Bienen leben in speziell angefertigten Beuten, die nicht nur ihren Bedürfnissen entsprechen, sondern auch unseren Besucherinnen und Besuchern ermöglichen, ihr Verhalten sicher zu studieren.

 

Die Wildbiene

In Deutschland leben rund 600 Wildbienenarten, die in der Größe von 3 mm bis 3 cm variieren. Die meisten Wildbienen leben als Einzelgänger, andere leben staatenbildend oder parasitisch. Mit 75 % nistet ein Großteil der Arten der Wildbienen im Boden. Die anderen Arten errichten Brutzellen in den Hohlräumen von Totholz, in leeren Schneckenhäusern oder in Pflanzenhalmen.
Im Zusammenspiel mit den Honigbienen und anderen Insekten, die Blüten ansteuern, gewährleisten die Wildbienen die Bestäubung der Wild- und Kulturpflanzen. Außerdem sind sie aufgrund ihrer Spezialisierung auf bestimmte Pflanzen und Ihre Ansprüche an die Nistplätze wichtige Indikatoren für intakte Naturhaushalte und Lebensräume.
Viele Wildbienenarten sind vom Aussterben bedroht. Für den Artenreichtum der Wildbienen braucht es eine artenreiche Vegetation und umgekehrt. Dass dies oftmals nicht mehr gegeben ist, zeigt der anhaltende Artenschwund bei den Bienen.

Bienenerzeugnisse

Seit die Menschen sesshaft sind, gibt es die Imkerei. Diente sie einst vorrangig der Honig- und Wachsgewinnung, ist sie heute oftmals auch Freizeitbeschäftigung. In der modernen Imkerei gilt es, die Völkervermehrung und die Honiggewinnung mit dem Lebensrhythmus des Bienenvolkes in Einklang zu bringen. Im Mai beginnt die Honigernte. Für etwa 300 g Honig muss die Biene etwa 20.000 Mal ausfliegen. Den Überschuss der Leistung, die ein Bienenvolk erbringt, kann der Imker bzw. die Imkerin ernten. Dieser entspricht 10 bis 30 kg. Honig enthält mehr als 200 verschiedene Inhaltsstoffe und ist durch seinen Gehalt an Frucht- und Traubenzucker, Mineralstoffen und Spurenelementen besonders wertvoll. Seit Jahrtausenden dient Honig als Süßungsmittel, Kraftnahrum und Hausmittel und ist ein besonders vielseitiges Naturprodukt.

Außer Honig gibt es weitere Bienenerzeugnisse: Blütenpollen, die dem Bienenvolk als Eiweißquelle dienen, sind auch für den Menschen Nahrungsergänzung. Propolis, mit dem Bienen ihre Behausung abdichten, hat eine anerkannte Wirkung auf zahlreichen Gebieten, wie zum Beispiel bei Hautleide oder HNO-Beschwerden. Auch Bienenwachs für den Wabenbau und das Gelée Royale, das als Futter für die Königin dient, sind zusätzliche Bienenerzeugnisse.

Bienen-Projekte

Ein Sandarium für die Bienen

Etwa 75 Prozent aller Wildbienenarten nisten im Boden. Für diese Bienen und andere Tiere wurde im Zoo Rostock im April ein sogenanntes Sandarium gebaut -- mit tatkräftiger Unterstützung von 13 Schülerinnen und Schülern verschiedener Klassenstufen der Regionalen Schule Baltic-Schule Rostock und ihrem Lehrer Jan Niklas Schuchardt, der auch als Zooschullehrer aktiv ist. Angeleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von Zooimker Carsten Fischer vom Landesverband der Imker – Mecklenburg-Vorpommern e.V. und den Kolleginnen für Umweltbildung und Besucherprogramme. Was wie ein Sandkasten aussieht, ist eine Nisthilfe für im Boden nistende Wildbienen wie beispielsweise die Gemeine Sandbiene, die dort ihre Brutzellen anlegen kann. Der Sand muss eine bestimmte Körnung haben, damit die Nistkammern nicht wieder zusammenfallen. Darum wurde zu Beginn der Arbeiten der "Förmchentest" durchgeführt.
Nebenan haben die Schülerinnen und Schüler auch noch das Insektenhotel aufgestockt, um für andere Insekten "Hotelzimmer" zu schaffen. Das Projekt ist oberhalb des Pelikanteichs im historischen Zooteil zu finden.

Anleitung des NABU zum Anlegen eines Sandariums

Sandarium

Links und Tipps

Über den Link zur Stockwaage könnt ihr auch aus der Ferne "einen Blick in den Bienenstock im Zoo werfen" und nachvollziehe, wie fleißig die Honigbienen arbeiten.

Hier geht's zur Stockwaage

Der Bienenweidekatalog des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern richtet sich an alle, denen die Verbesserung des Nahrungsangebotes für Honigbienen, Wildbienen und andere wildlebende Insekten am Herzen liegt. Land- wie Forstwirtinnen und -wirte, Haus- und Kleingärtnerinnen und -gärtner, Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter öffentlicher Flächen und einzelne Bürgerinnen und Bürger – alle können dazu beitragen, die Lebensbedingungen und die Nahrungssituation der Honigbiene und der wildlebenden Insekten hier im Land zu verbessern.

Zum Bienenweidekatalog

Im Rahmen unserer Zoopatenschaften könnt ihr jetzt auch eine summende Tierpatenschaft für einige Bienen oder ein ganzes Volk abschließen. Im Rahmen einer Tierpatenschaft kommt eure Spenden dem Zoo, den Zoobewohnern und dem Natur- und Artenschutz zugute und ihr könnt eure Verbundenheit zu euren Lieblingstieren zeigen. Hier findet ihr alles Wichtige rund um die Patenschaften und könnt diese dort schnell und unkompliziert abschließen:
 
 
Über die App "BeeActive", die kostenfrei erhältlich ist, könnt ihr Pflanzen fotografieren und erhaltet nicht nur den Namen der Pflanze, sondern auch den Wert für die Bienen. Außerdem zeichnet die App die Nektarpflanzen in eine digitale Karte ein.