Eine Schaukel und ein Kletternest

Stadtwerke Rostock haben große Geburtstagsüberraschungen im Gepäck
Zweites Gorillajungtier im Zoo Rostock feiert seinen 1. Geburtstag

Der Herzensbrecher Nr. 1 im Zoo Rostock feiert heute seinen ersten Geburtstag. Für Gorillajungen Moyo (das Herz) und seine Halbschwester Kesha, die bereits am 16. März ein Jahr alt geworden ist, gibt es ein Geschenk vom Premiumpartner Stadtwerke Rostock, das alle Kinderherzen höherschlagen lassen würde. Die beiden Halbgeschwister dürfen sich über eine „Mehrkinderschaukel“ freuen, die auf der Außenanlage angebracht wird. Gorillaweibchen Yene hatte am 16. März 2020 ein Mädchen (Kesha) zur Welt gebracht und Zola in der Nacht zum 23. April 2020 einen Jungen (Moyo). Der zweifache Vater ist Jungspund Kwame.
„Kesha und Moyo entwickeln sich großartig. Als Paten freuen wir uns, dass sie hier im Rostocker Zoo artgerecht umsorgt werden sowie gesund und munter in ihrer Gruppe aufwachsen. Zum Geburtstag gibt es in diesem Jahr eine Schaukel, auf der die beiden zusammen spielen können“, sagte Ute Römer, Vorstand der Stadtwerke.

Nachhaltig und regional – das Gorillaschlafnest aus Satow
Aber nicht nur die Gorillajungtiere wurden beschenkt. Ute Römer verriet heute noch eine Überraschung für alle kleineren Zoobesucher, die sich schon bald auf die Spuren der Menschenaffen begeben können. Auf dem Außengelände am Darwineum entsteht in einer Baumkrone ein Gorillaschlafnest. Auf der Bauminsel können Kinder in die natürliche Umgebung der Gorillas eintauchen. Ein Gorillababy im Nest sowie eine lebensgroße Mutter mit Jungem auf dem Rücken, drei Skulpturen aus Eichenholz, laden zu gemeinsamen Fotos ein. Umgesetzt wird die Figuren- und Kletteridee mit finanzieller Unterstützung der Rostocker Stadtwerke von der Satower Firma Arbolito Spielraumgestaltung GmbH.
„Gern stehen wir dem Zoo in dieser nicht einfachen Zeit zur Seite, noch dazu, wo dieses Projekt mit nachhaltigen Materialien von einem regionalen Unternehmen umgesetzt wird“, so Ute Römer. „In dem Gorillaschlafnest dürfen sich die jüngeren Zoobesucher auch einmal wie Kesha und Moyo fühlen und ablichten lassen.“

Im Namen aller Mitarbeiter bedankte sich Zoodirektor Udo Nagel für die großzügige Spende. „In einer Zeit, in der sich zwangsläufig viel draußen abspielt, ist es fantastisch, dass wir jetzt sehr so schnell unser Gorillaschlafnest verwirklichen können“, betonte Nagel. „Hinter jeder Spielidee steckt im Zoo Rostock auch ein ernster Hintergrund. Schließlich möchten wir für den Erhalt der Lebensräume von bedrohten Tierarten werben. Auch die Gorillas sind akut gefährdet.“
Die Stadtwerke Rostock als Paten der Gorillagruppe um Silberrücken Assumbo zählen seit 2004 zu den Hauptsponsoren des Rostocker Zoos für Natur- und Artenschutz und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Unterhaltung und Fortentwicklung der größten Freizeiteinrichtung der Hanse- und Universitätsstadt und des Landes.
Wie geht es dem Geburtstagskind?
„Moyo hat sich zu einem kleinen Draufgänger entwickelt. Er rennt wie ein kleiner Duracell-Hase über die Anlage“, sagte Tierpflegerin Kerstin Genilke über das kleine Energiebündel. Mit jetzt einem Jahr fressen Moyo und seine Halbschwester Kesha bereits ordentlich bei den Großen mit und sind dabei nicht wählerisch. Möhren, Zwiebeln, Gurke und Paprika stehen ganz oben auf der Speisekarte, aber auch noch Muttermilch. „Gerne kauen sie an Ästen. Das hilft beim Zahnen und dient der Mundpflege. Auch Gorillakinder müssen Zähne putzen“, betonte die Bereichsleiterin im Darwineum. Moyo ist den Tierpflegern gegenüber kontaktfreudiger als seine Schwester Kesha. Das liegt auch daran, dass seine Mutter Zola lockerer im Umgang mit ihm ist. „Kesha wird aber auch immer mutiger und lässt sich dann doch gerne mal kitzeln.“
Die beiden waren schon für ein paar Stunden auf der Außenanlage. Moyo ist gleich losgelaufen, während Kesha erst einmal sicherheitshalber alles vom Arm ihrer Mutter aus beäugt hat. Wie unter Geschwistern üblich, spielen beide gerne miteinander. Auch die selbstbewussten Mütter beschäftigen sich oft mit den Kindern und die noch kinderlose „Tante“ Eyenga befasst sich sehr ausgiebig mit Moyo. Als gutmütiger „Patenonkel“ fungiert Rostocks Urgestein Assumbo. Der 47-jährige Silberrücken hat ein gutes Verhältnis zum Nachwuchs. Als geduldiger Gruppenchef, den selten etwas aus der Ruhe bringt, beobachtet er immer sehr gelassen das Geschehen um sich herum.
„Kwame hat sich im letzten Jahr körperlich sehr stark entwickelt“, berichtete Zookuratorin Antje Angeli. „Er wiegt nun schon fast 90 kg, ist aber immer noch der fröhliche Gorillajunge. Seit einigen Tagen darf er mehr und mehr mit Moyo spielen. Dabei ist er sehr vorsichtig. Beide genießen das sehr. Natürlich geschieht alles unter den wachsamen Augen von Mama Zola.“
Hervorragend gestaltet sich auch die Vergesellschaftung mit den auf der Anlage lebenden fünf Brazzameerkatzen. „Insbesondere der Meerkatzen-Junge liebt es, den kleinen Moyo zu foppen und ihm das Essen aus den Händen zu stibitzen“, so Antje Angeli.

Aktuell leben jeweils zwei Gorilla- und Orang-Utan-Gruppen im Darwineum mit nun insgesamt 19 Tieren (9 Gorillas/10 Orang-Utans). Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Tropenhalle seit über einem Jahr geschlossen. Bei gutem Wetter sind die Gruppen in der Regel auf der Außenanlage zu sehen. Außerdem wird im Tagebuch des Zoos (www.zoo-rostock.de/tierpark/darwineum/menschenaffen-kindergarten.html) über die Entwicklung der Jungtiere bei den Gorillas und Orang-Utans berichtet.

HINTERGRUND: Westliche Flachlandgorillas
Gorillas sind weltweit die größten und schwersten Primaten. Ihre Körpergröße liegt zwischen 1,25 und 1,75 Metern und die Männchen können bis zu 200 Kilogramm auf die Waage bringen. Die Weibchen sind mit 70 bis 90 Kilogramm deutlich leichter. Die Menschenaffen verbringen täglich viel Zeit mit Fressen. Mit Blättern, Knospen, Wurzeln, Knollen und vielem mehr steht ausschließlich pflanzliche Kost auf dem Speiseplan der Gorillas. Die Westlichen Flachlandgorillas sind im westlichen Afrika in Äquatornähe verbreitet. Zu ihrem Lebensraum zählen Regenwälder und Sumpfgebiete. Mit dem schwarzen Fell, ihrer dunklen Haut, den breiten Augenwülsten und ihrer stattlichen Größe wirken die Gorillas auf den ersten Blick recht finster. Doch die Tiere leben ausgesprochen friedlich in Gruppen zusammen. Zumeist beschützt ein ausgewachsener Silberrücken mehrere Weibchen und deren Nachwuchs. Gorillas kümmern sich beispielhaft um ihre Jungtiere – jahrelang werden sie von ihren Müttern umhergetragen und umsorgt.
Das Verbreitungsgebiet der stark vom Aussterben bedrohten Menschenaffen erstreckt sich vom südlichen Kamerun und dem Westen der Zentralafrikanischen Republik über Äquatorialguinea, Gabun und die Republik Kongo bis in die angolanische Exklave Cabinda. Rodung, Jagd, Wilderei oder Krankheiten, die von den Menschen eingeschleppt werden, gefährden die Bestände. Experten schätzen, dass es nur noch rund 90.000 ihrer Art gibt. Um die Menschenaffen zu schützen, unterstützt der Zoo Rostock unter anderem die Arbeit des „Berggorilla & Regenwald Direkthilfe e.V.“, der sich um den Erhalt der Lebensräume der Gorillas bemüht.

 

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