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Der Natur- und Artenschutz ist weltweit eine der großen Aufgaben der Zoologischen Gärten. Informationen zum Leben der Tiere unter natürlichen Bedingungen, zu ihrer Gefährdung und ihrer Umwelt tragen dazu bei, die Besucherinnen und Besucher zu motivieren, sich umweltbewusster zu verhalten und sich für Fragen des Naturschutzes zu engagieren. Die Zootiere sind dabei die Botschafter für ihre Artgenossen.
Dem Schutz bedrohter Tierarten dient auch die Erforschung der Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten der im Zoo lebenden Tiere. Die ständige Arbeit an der Verbesserung der Haltung und die internationale Koordination der Zucht vieler Zootierarten hat das Ziel, einen stabilen Tierbestand in den Zoos zu erreichen, der Auswilderungen möglich macht, wenn es die Bedingungen erfordern. Diesem Ziel dient auch das im Zoo Rostock geführte Zuchtbuch für die Eisbären.
Derzeit werden im Zoo Rostock 6.500 Tiere in 500 Arten gehalten. Davon sind 33 Tierarten im Anhang A (streng geschützte Tierarten) und 32 Arten im Anhang B (besonders geschützte Tierarten) der Verordnung über den Schutz von wildlebenden Tier- und Pflanzenarten (EG) Nr. 338/97 des Rates vom 09.12.1996 gelistet. Des Weiteren halten wir 29 in Europa einheimische Tierarten geschützt nach Vogelschutz-Richtlinie, Flora-, Fauna-, Habitatrichtlinie sowie Bundesnaturschutzgesetz. Wir beteiligen uns an 32 EEPs (Europäische Erhaltungszuchtprogramme) und 13 Zuchtbüchern, davon 11 Europäische Zuchtbücher, sowie diversen Monitoringprogrammen unter dem Dachverband der Europäischen Zoos und Aquarien (European Association of Zoos und Aquaria – EAZA). Wir arbeiten außerdem aktiv in der EAZA Bear TAG (Taxon Advisory Group - Arbeitsgruppe zur Zoopopulation diversen Bärenarten der EAZA).
Der Zoo Rostock unterstützt darüber hinaus auch Organisationen, die sich für den Schutz bedrohter Tiere engagieren. Das ist Naturschutzarbeit vor Ort in den Naturschutzgebieten (in-situ). Der Zoo ist fördernder Partner der folgenden Organisationen:
Polar Bears International (PBI)
Der Rostocker Zoo ist stolz auf die seit Mai 2017 bestehende Kooperation mit Polar Bears International.
PBI ist eine Artenschutzorganisation, die sich dem Schutz der Eisbären und dem Erhalt ihres Lebensraumes, der Arktis verschrieben hat. Das PBI-Team besteht aus vielen Freiwilligen, Wissenschaftlern und Naturschützern, die die Vision verfolgen, das langfristige Überleben der Eisbären in ihrer Heimat zu sichern. Als Arctic Ambassador Center unterstützt der Zoo Rostock, gemeinsam mit vielen anderen wissenschaftlichen, musealen und zoologischen Einrichtungen, PBI in der Aufklärung der Öffentlichkeit über die klimatischen Zusammenhänge und die Gefährdung von Eisbär und Arktis. Die Arbeit von PBI ist von ideellem und finanziellem Engagement abhängig. Es ist immer noch möglich, die Eisbären und das arktische Meereis zu retten, aber nur mit Hilfe aus der ganzen Welt und einer großen Beteiligung an den Bemühungen, die Treibhausgasemissionen deutlich zu senken. Das Bewusstsein der Menschheit für die reale und deutliche Bedrohung durch den Klimawandel zu schärfen, ist Ziel von PBI.
www.polarbearsinternational.org
Sphenisco - Schutz des Humboldt-Pinguins e.V.
Der Verein engagiert sich in enger Zusammenarbeit mit chilenischen Naturschützern und Wissenschaftlern für den Schutz der Humboldtpinguine und ihres Lebensraumes. Diese gelten gemäß der IUCN (2016) als gefährdet.
Primäres Ziel des Vereins ist es, die Humboldtpinguine vor dem Aussterben zu bewahren, deshalb setzt er sich für die Unterschutzstellung und Bewachung der Brutgebiete ein und kämpft um die Einrichtung von Meeresschutzzonen, einhergehend mit dem Verbot bestimmter Fangmethoden.
In Zusammenarbeit mit der chilenischen und peruanischen Bevölkerung, lokalen Naturschutzorganisationen, Universitäten sowie Museen werden außerdem Projekte zur Umweltbildung, Forschung und Entwicklung nachhaltiger Einnahmequellen erarbeitet und umgesetzt. Die Peruaner und Chilenen, aber auch die restliche Welt gilt es zu der Gefährdung der wildlebenden Humboldtpinguine aufzuklären und für ihren Schutz zu sensibilisieren.
Berggorilla- und Regenwald Direkthilfe e.V.
Ziel des Berggorilla- und Regenwald Direkthilfe e.V. ist es, das Überleben der Berggorillas und anderer bedrohter Gorillapopulationen zu sichern. Dies versucht die Organisation auf mehreren Wegen zu erreichen. Den Regenwald zu schützen, bedeutet auch, den Lebensraum der Berggorillas zu sichern. Die Zerstörung der Wälder muss verhindert werden, vor allem in sehr dicht besiedelten Gebieten, wo nur noch kleine Waldflächen erhalten sind. Weiterhin fördert die Direkthilfe die Aufforstung abgeholzter Areale mit heimischen Baumarten.
Orang-Utans in Not e.V.
Der Zoo Rostock unterstützt seit 2020 den Verein Orang-Utans in Not e.V., 2007 gegründet von einer Gruppe von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
Der Verein fördert mehrere Projekte auf Borneo und Sumatra, so zum Beispiel im Lamandau River Wildlife Reservat, ein rund 76.000 Hektar großes Gebiet in der Provinz Zentralkalimantan im indonesischen Teil Borneos. Das Reservat dient als Heimat für viele bedrohte Arten und ist zudem ein wichtiges Auswilderungsgebiet für Orang-Utans.
Orang-Utans in Not e.V. unterstützt finanziell das Wiederaufforstungsprogramm der gemeinnützigen Orangutan Foundation UK, die sich um die Organisation und Umsetzung vor Ort kümmert.
CBSG (Conservation Breeding Specialist Group) der World Conservation Union (IUCN)
CBSG ist eine Organisation, die sich seit nunmehr 25 Jahren mit dem Management von kleinen Populationen in-situ (d.h. in der natürlichen Umgebung: in Wild- und Naturparks) und ex-situ (d.h. in Gefangenschaft: in Zoos und Tierparks) beschäftigt und diese international organisiert.
Stiftung Artenschutz
Weltweit werden jährlich Hunderte von Tierarten ausgerottet, weil ihre Lebensräume durch die dramatischen Eingriffe des Menschen zerstört werden. Das Ziel der seit März 2001 bestehenden Stiftung Artenschutz ist es deswegen, existenziell gefährdete Tierarten und ihre angestammten Lebensräume zu erhalten.
Tenkile Conservation Alliance
Der Zoo Rostock unterstützt die Tenkile Conservation Alliance (TCA) – eine Organisation, die sich der Erforschung und dem Schutz bedrohter Baumkänguru-Arten verschrieben hat. Die TCA arbeitet mit großem Engagement im Torricelli-Gebirge in Papua-Neuguinea und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die dort heimische Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten.Mehrere Tierarten sind bereits ausgerottet, Baumkängurus sind massiv im Bestand bedroht. Hauptprobleme sind die Bedürfnisse der stark wachsenden Bevölkerung, der Wildtiere als Nahrung dienen, sowie die Abholzung des Regenwaldes. Dabei setzen die Akteure der TCA auf Umwelterziehung, um die Einwohner zum Schutz ihrer natürlichen Ressourcen zu bewegen.
Schutzprojekt für den Nördlichen Gelbwangen-Schopfgibbon in Vietnam
Über den in Vietnam beheimateten Gelbwangen-Schopfgibbon ist sehr wenig bekannt, jedoch gibt es nur noch etwa 800 Exemplare dieser besonderen Affenart. Das Schutzprojekt konzentriert sich auf den Kon-Ka-Kinh-Nationalpark, ein 42.000 Hektar großes Regenwald-Schutzgebiet, in dem die größte bekannte Population der Gibbons lebt. Die Ausbildung und Ausrüstung von Rangern ist eine Aufgabe des Schutzprojekts, eine weitere die umfassende Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Zusammenarbeit mit Schulen, um für den Gibbon-Schutz zu sensibilisieren.Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Artenschutz, der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) sowie dem Europäischen Zooanalysten Anthony Sheridan.
www.stiftung-artenschutz.de/projekte/gelbwangen-schopfgibbon
Silent Forest Group | Wak Gatak Songbird Rescue and Rehab Centre
Die Singvögel in Asien sind vom Aussterben bedroht - weil wilde Singvögel für den Handel, für Singvogelwettbewerbe, als Haustiere, für den Export, für die traditionelle Medizin und als Nahrungsmittel übermäßig und stark kulturell verwurzelt sind. Die EAZA Silent Forest Group hat sich zum Ziel gesetzt, die Singvögel zu retten. Ziel ist es, die Situation der asiatischen Singvögel in ihrem natürlichen Lebensraum zu verbessern und das Wissen und das Verständnis für die Bedrohung dieser Vögel und dafür, wie Zoos zu ihrer Rettung beitragen können, zu erweitern.
Eines der Projekte der Silent Forest Group ist Wak Gatak. Die indonesischen Singvögel sind einer besonders ernsten Bedrohung ausgesetzt. Jeder Wilderer fängt etwa 20 bis 25 Vögel pro Tag. Während die verschiedenen Ebenen der Handelsketten abgebaut werden sollen, müssen Tausende von Singvögeln, die Opfer des Handels geworden sind, versorgt werden. Als erstes Rettungs- und Rehabilitationszentrum für Singvögel soll Wak Gatak das Wohlergehen der geretteten Singvögel gewährleisten und die Möglichkeit schaffen, sie zu rehabilitieren, damit sie wieder in ihre natürlichen Lebensräume zurückkehren können. Die EAZA Silent Forest Group hat den Bau des Wak Gatak Songbird Rescue and Rehab Centre in Kalimantan, Indonesien, unterstützt.
Der Zoo Rostock fördert die EAZA Silent Forest Group unter anderem personell mit Mitarbeiterzeit und das Wak Gatak Rettungs- und Rehabilitationszentrum in Borneo finanziell.
Plant for future
Plant for Future ist eine soziale Plattform mit dem Ziel, intakte Ökosysteme zu schützen und bereits verwüstete Flecken unserer Erde zu renaturieren. Im Fokus stehen Pflanzaktionen in heimischen Wäldern sowie im Primärregenwald im Amazonas. Weit über 30.000 gepflanzte Bäume und mehr als 400.000 m² geschützter Regenwald gehen auf das Konto von Plant for Future. Die Gründer der Organisation wollen den Natur- und Artenschutz in gelebter Form vorantreiben, sei es über die Veränderung des eigenen Verhaltens, die Inspiration möglichst vieler Menschen oder den Einsatz für den Wald. Dadurch sollen auch der Lebensraum und das Fortbestehen des Fantastischen Baumsteigers und vieler anderer Arten gesichert werden. Die Artenschutzorganisation ruft dafür Unternehmen und Gleichgesinnte auf, sich an Challenges zu beteiligen und zeigt Möglichkeiten, CO2 zu kompensieren und Baumpflanzaktionen zu unterstützen.
In folgenden Organisationen ist der Zoo Rostock Mitglied:
WAZA (World Association of Zoos and Aquariums)
Die WAZA ist der internationale Dachverband aller größeren Zoos, Aquarien und Naturschutzorganisationen der Welt. Ihr Ziel ist es, die weltweite Zusammenarbeit zwischen den teilnehmenden Einrichtungen zu stärken und bei der Tierhaltung, Zucht, Artenschutz und Umweltbildung zu unterstützen. Die WAZA führt außerdem die internationalen Zuchtbücher für gefährdete Tierarten.
EAZA (European Association of Zoos and Aquaria)
Die EAZA ist ein Zusammenschluss der wissenschaftlich geleiteten Zoologischen Gärten und Aquarien in Europa und dem nahen Osten. Die EAZA unterstützt die Kooperation der Einrichtungen untereinander, etabliert und koordiniert Europäische Erhaltungszuchtprogramme (EEPs), erarbeitet Richtlinien für die Haltung und Pflege der Tiere und fördert das öffentliche und politische Bewusstsein für den Naturschutz.
Das Thema der Jahreskampagne bis 2019 ist "Silent Forest – Asian Songbird Crisis": Jeden einzelnen Tag werden in großer Zahl Singvögel aus den Südostasiatischen Wäldern genommen, um sie als Haustiere zu handeln. Viele von ihnen überleben nicht länger als ein paar Tage in den winzigen Käfigen, in denen sie gehalten werden. Einige der gefragtesten Arten sind nun vom Aussterben bedroht und auf manchen Inseln sind sie bereits gänzlich verschwunden und kehren nie wieder zurück. Es ist an der Zeit, zu handeln, bevor der Wald für immer verstummt!
VdZ (Verband der Zoologischen Gärten)
Im Jahr 1887 gegründet ist der Verband der Zoologischen Gärten die älteste Zoo-Organisation der Welt und vereint die wissenschaftlich geleiteten Zoos im deutschsprachigen Raum. Er setzt sich für eine gute Zootierhaltung ein und kooperiert dazu mit den Behörden. Zudem unterstützt der Verband seine Mitglieder im Natur- und Artenschutz.
Landeszooverband Mecklenburg-Vorpommern
In dieser 2007 gegründeten Interessengemeinschaft arbeiten die Tiergärten, Zoos und Aquarien des Landes eng zusammen. Ziel ist die Förderung der tiergärtnerischen Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern als Stätten der Bildung, der Wissenschaft, des Umwelt-, Arten- und Tierschutzes. Jährlich zählen diese Einrichtungen mehr als drei Millionen Besucher, darunter allein 60.000 Schulkinder, die direkt vor Ort aktiven Natur- und Artenschutzunterricht erleben.